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Malte Thießen, geboren 1989 in Brunsbüttel, wuchs in Detmold als Sohn zweier Ärzte auf. Nach dem Abitur zog es ihn zum Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaften an die Zeppelin Universität nach Friedrichshafen. Während er seine Bachelor-Arbeit verfasste, gründete er seinen eigenen Verlag. Dies ist seine Geschichte.

Erste Schreibversuche

Dass Malte einmal ein Buch veröffentlichen würde, stand für ihn schon sehr früh fest: Bereits während der Zeit in der Realschule (irgendwann zwischen der 7. und 9. Klasse, so genau weiß er das auch nicht mehr) unternahm er seinen ersten Schreibversuch. Die Idee war schon ziemlich verrückt: Malte wollte ein Buch über die deutsche Grammatik schreiben. Das “Werk” endete nach wenigen Seiten und wurde durch wesentlich sinnvollere Freizeitbeschäftigungen wie Computerspiele ersetzt. Und so wurde Deutschland von einem Buch mit dem wohlklingenden Namen “Das Nomen” verschont. 
Den nächsten, wenn auch aus vielen Augen noch verrückteren Versuch unternahm Malte in der 11. Klasse. Dieses Mal sollte es ein zeithistorischer Roman werden, der während der Zeit von Hitlers Machtergreifung spielt. Der “Held”, ein 9-Jähriger Junge, sollte die gesellschaftlichen Veränderungen aus seiner kindlichen Sicht beschreiben, die mit der Machtergreifung einher gingen. “Das Flattern der Fahnen im Wind” sollte das Buch heißen. Aber nach 20 Seiten war Schluss mit lustig und der Schreibversuch wurde abgebrochen. Malte fehlten einfach Quellen, um mit dem Schreiben fortzufahren. Er hatte gehofft, dass seine Großeltern bereit seien, von ihrer Kindheit zu berichten – er irrte sich. Und für ein richtiges Quellenstudium fehlte es ihm einfach an Motivation. Da die Schule immer mehr seiner Zeit in Anspruch nahm, wurde das Projekt schließlich begraben. 

Der Durchbruch

Durch den Schulwechsel von der Realschule aufs Gymnasium zeigt sich bald, dass Malte auf Nachhilfe im Fach Mathematik angewiesen war. Um sich effektiv auf das bevorstehende Abitur vorzubereiten, begann Malte in der 12. Klasse sein eigenes Mathe-Skript anzulegen. Als der Umfang des Skriptes wuchs und wuchs, kam er auf die Idee doch einfach aus dem Skript ein Buch zu machen. MATHE-CRASH war geboren. Mathematik einfach und für jeden verständlich erklären, dass war der Gedanke auf dem das Buch aufgebaut werden sollte. Malte hoffte mit dem Buch all diejenigen zu erreichen, die sich teuren Nachhilfeunterricht nicht leisten können. Für das Korrekturlesen konnte Malte schließlich seinen sichtlich erfreuten Deutschlehrer gewinnen, dem er hin und wieder eine Fassung in die Hände drückte. Seine Eltern standen den Büchern übrigens immer skeptisch gegenüber. Vor allem sein Vater glaubte nie an den Erfolg der Bücher. Für Malte war das aber immer eine zusätzliche Motivation fürs Schreiben. Wer von den beiden am Ende Recht hatte? Diese Frage wird man erst beantworten können, wenn nach der Veröffentlichung einige Jahre ins Land gegangen sind.

Der nächste Schreibversuch

Aber der Reihe nach: In der 13. Klasse, wenige Monate vor dem Abitur, juckte es Malte sprichwörtlich in den Fingern. Zum Ärger seiner Eltern begann er mit dem nächsten Schreibversuch. Dieses Mal wollte er sich an einen Fantasy-Roman wagen, also an ein Buch, bei dem man sich das lästige Quellenstudium sparen kann. In kurzer Zeit kam eine ganz ansehnliche Geschichte zusammen. Zur Freude seiner Eltern brach Malte den Schreibversuch jedoch ab. Was war der Grund? Es lag sicherlich nicht daran, dass Malte aufgrund des bevorstehenden Abiturs Herzrasen bekam und den Versuch abbrach, um jetzt mit dem Lernen anzufangen. Der Grund war ein ganz anderer. Nach 60 Seiten stellte Malte zwei Dinge fest: Einerseits sprachen seine Figuren nicht miteinander redeten, dem Text fehlte es an wörtlicher Rede. Anderseits fehlte ein echter Spannungsbogen. Kurzum: Malte fehlte es an Schreiberfahrung. Daher konzentrierte er seine Energie wieder auf seine Mathematikbücher. 

Die Zeit nach dem Abitur

Abitur – und was jetzt? Diese Frage stellte sich auch Malte nach dem Abitur. Der nette Berater bei der Agentur für Arbeit empfahl ihm aufgrund seines Interesses für die Politik doch einfach Politikwissenschaften zu studieren. So richtig überzeugen konnte er Malte nicht, hieß es doch, mit dem Studium der Politikwissenschaften könne man nur Taxifahrer werden. Es waren schließlich seine Eltern, die ihn zu einer professionellen Berufsberatung in Düsseldorf schickten. Ergebnis des Tages: Malte sollte Politik- und Verwaltungswissenschaften studieren. Bei der Auswahl der Universität war ihm wichtig, dass beide Fächer nicht separat, sondern Teile eines einzigen Studiengangs waren. So blieben als mögliche Studienorte nur Konstanz und Friedrichshafen übrig. Malte bewarb sich an beiden Unis, wurde in Friedrichshafen zum Auswahltag eingeladen und bekam schließlich wenige Tage später die schriftliche Zusage für einen Studienplatz an der Zeppelin Universität. Statt jedoch direkt im September mit dem Studium am Bodensee zu beginnen, verschob Malte den Studienbeginn um ein Semester, um seine Mathebücher fertig zu stellen. 

Studium an der Zeppelin Universität

Mit dem Wechsel an die ZU verschoben sich Malte’s Prioritäten: Die Suche nach einem Verleger geriet immer mehr in den Hintergrund. Die großen Schulbuchverlage zeigten ohnehin kein Interesse. Stattdessen wurden für Malte die studentischen Gruppen in Friedrichshafen immer wichtiger. 2010 wurde er Mitglied der Talent Scouts, des studentischen Universitätsmarketingteams, und bewarb die ZU auf Bildungsmessen und an “Uni-Live Tagen”. Außerdem wurde er Mitglied des Club of International Politics e.V. (CIP), einem von Studenten gegründeten Vereins, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Friedrichshafener Bürgern und Studenten die internationale Politik näher zu bringen. Flaggschiff des CIP ist die LakeMUN, eine mehrtägige Simulation der Vereinten Nationen für Schüler. 2010/2011 war Malte Teil des ersten Organisationsteams. Die (erste) LakeMUN fand schließlich Ende Mai 2011 statt. Nach der Teilnahme am Modul Presse und Öffentlichkeitsarbeit im Frühling 2011 und einem Praktikum in der Universitätskommunikation, wurde Malte dort studentische Hilfskraft. Bei der zweiten LakeMUN (2011/2012) wurde er Marketing- und Pressesprecher. 2012 wurde er außerdem in den Vorstand des CIP als Beisitzer und Pressesprecher gewählt.

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